Zunehmendes Alter führt häufig aufgrund von natürlichen Verschleiß zu gewissen Bewegungseinschränkungen am menschlichen Körper. Aufgrund seiner Vielfalt in der Ausübung bei gleich bleibender Effektivität bietet hier gerade das Ju-Jutsu in seiner körperlichen Ausführung ideale Voraussetzungen sich weiterhin fit zu halten, Selbstbewusstsein zu stärken und einen praktikable Selbstverteidigung aufrecht zu erhalten. Durch den Grundsatz des Budo „Siegen durch Nachgeben“ wird eine körperliche harte Konfrontation weitestgehend vermieden.
Grundsätzlich sollten Jung und Alt gemeinsam trainieren. Kursteilnehmer sollten Kontakt zum regulären Training bekommen, um eine Integration zu ermöglichen. Speziell angesprochen werden soll mit diesem Konzept die Altergruppe der über 40 (45)–jährigen Ju-Jutsuka. Ziel dieses Trainings muss sein, sportlich ambitionierten Menschen auch im Alter oder bei vorhandenen Bewegungseinschränkungen eine Möglichkeit zu bieten, unser Ju-Jutsu in überzeugender Form zu lernen, zu trainieren und zu praktizieren.
Was bedeutet Ju-Jutsu für Senioren – für den Trainingteilnehmer:
• Aufbau und Erhaltung von körperlicher und geistiger Fitness.
• Wirkungsvolle Selbstverteidigung unter Berücksichtigung altersbedingter Einschränkungen im physischen und psychischen Bereich.
• Selbstvertrauen und reale Selbsteinschätzung im Verteidigungsfall durch Erkennen der eigenen Möglichkeiten und Grenzen.
• Körperliche Beanspruchung ohne Überforderung.
• Mehr Zeit zum Üben.
• Verstärkte Schulung im Basisbereich.
• Rollen, Stürze und Würfe: Erleichterung durch Einsatz von Weichbodenmatten. Körperschonende Technikausführung.
• Systembezogene, körperschonende Bewegungslehre und Gymnastik.
• Verstärkte Schulung der Koordination.
• Lehrgänge offen für Alt und Jung – keine Abschottung!
• Reduziertes Lehrgangstempo bei mehreren Zwischenpausen.
• Reduzierte Technikanzahl zugunsten von verstärkter Wiederholung.
• Gürtelprüfungen für Senioren mit abgestimmten Leistungsanforderungen.
• Anspruchsvolle Technik aber ohne Akrobatik
• Bleibender Kontakt zu gleichgesinnten Sportlern.
Beispiel für die Umsetzung anhand des 5.Kyu (Gelbgurt)
Technik | Alternative | Bemerkung |
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Etikette | – Hoher Kniesitz – Stand |
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Sturz seitwärts | – Aus der Hockstellung – Sturz in die Weichbodenmatte |
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Stoppfußstoß | – Abwehrtechnik mit dem Fuß | – Kontaktaufnahme zur eigenen Stabilisierung empfehlenswert |